Seit 2011 werden wir bereits vertrauensvoll mit zahlreichen Projekten betraut. Erkenntnisse konnten erweitert, bestehende Vermutungen bestätigt und neue Geschichten geschrieben werden.
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Wo
auf dem Marktplatz der Stadt Göttingen, östlich des alten Rathauses
Wann
Oktober 2013
Was
Kanalbausanierung und Pflasterung vom Markt
Grabungsleitung
Frank Wedekind
Historischer Hintergrund
schriftlich und bildlich für den Göttinger Marktplatz überliefert:
1568: sog. „Löwenbrunnen“
1800: Errichtung eines schlichten Fontänenbrunnens
1901: ursprünglicher Standort des Gänselieselbrunnens
Befunde und Funde
20 Befunde, darunter Steinfundamente unterschiedlicher Brunnenstrukturen (Brunnenring, Fundamente), Planierungsschichten, Kulturschicht, Reste eines Wartungsschachtes, Schwellbalken, Fragmente von Gefäßkeramik, Tierknochen und Dachziegeln
Datierung
Kulturschicht aus dem späten 13. Jh., Brunnenstrukturen von 1568, 1800 und 1901
Ergebnisse
Weiternutzung des Bassins vom ehemaligen Löwenbrunnen nach dem Umbau zum schlichteren Fontänenbrunnen im Jahr 1800, möglicherweise spätmittelalterlicher Vorgängerbau, Erfassung einer Kulturschicht aus der mittelalterlichen Nutzungsphase des Marktplatzes
Weiterführende Infos
Literaturauswahl
Dietrich Denecke (Hrsg.)/ Helga-Maria Kühn (Hrsg), Göttingen. Geschichte einer Universitätsstadt. Band 1. Von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Göttingen 1987.
Helga-Maria Kühn, Vom Löwenbrunnen zum Gänseliesel. Die Geschichte des Göttinger Marktbrunnens. Göttingen 1994.
Städtisches Museum Göttingen (Hrsg.), Göttingen –Das Bild der Stadt in historischen Ansichten. Eine Auswahl aus der Graphischen Sammlung des Städtischen Museums. Göttingen 1996.
Infos zu den Fotos
Gesamtfoto über die freigelegten Brunnenstrukturen (S. Streichardt)
Übersicht über das Grabungsareal, Blickrichtung ausgehend vom Alten Rathaus nach Osten (S. Streichardt)
Übersicht über die unterschiedlichen Brunnenfundamente (S. Streichardt)
Schwellbalken in einer mittelalterlichen Auffüllung (S. Streichardt)
Wo
Marktstraße 39 in Duderstadt
Wann
September/Oktober 2014, Januar/ April 2015
Was
Umbau Wohn-/Geschäftshaus
Grabungsleitung
Frank Wedekind, Enno Stachnick
Historischer Hintergrund
Erste urkundliche Erwähnung Duderstadts im Jahr 929, die „Keimzelle“ der Stadt lag wahrscheinlich im Bereich der heutigen Unterkirche, südlich davon der spätere Herzoghof, daneben vermutliche Herausbildung einer Marktsiedlung im 12. Jh., das Gelände des Hauses Marktstraße 39 könnte noch zur westlichen Herrschaftssiedlung gehört haben, Entwicklung von einem Marktflecken zu einer Siedlung mit städtischen Strukturen, Erlangung Braunschweiger Stadtrechte, zahlreiche Brandkatastrophen (1424, 1720, 1852, 1911, 1915) in der Folgezeit
Befunde und Funde
83 Befunde, darunter eine Brandschuttschicht, verschiedene Auffüllungs- und Planierschichten, Fundamente, Pflasterungen, Mauerelemente, eine Kloake sowie eine Grube; zu den Funden zählen vorrangig Gefäßkeramik, ein Holzlöffel, Glas und Tierknochenfragmente
Datierung
Beginn der ersten Kulturschichten vermutlich ab der zweiten Hälfte des 13. Jhs., Kloakenverfüllung aus der zweiten Hälfte des 15. Jhs., neuzeitliche Parzellenstrukturen, Brandschuttplanierung nach 1852
Ergebnisse
verhältnismäßig wenig keramisches Fundmaterial, möglicherweise auf gute Regelung der Abfallentsorgung zurückzuführen, mit einer massiven Brandschuttschicht ist das Brandereignis von 1852 im archäologischen Befund greifbar
Weiterführende Infos
Literaturauswahl
H.-R. Fricke, Grundzüge der topographischen Entwicklung der Stadt. In: Duderstädter Häuserbuch. Beiträge zur Geschichte der Stadt Duderstadt 5. Duderstadt 2007, 75-86.
H.-R. Fricke, Brände als stadtbildprägende Ereignisse. In: Duderstädter Häuserbuch. Beiträge zur Geschichte der Stadt Duderstadt 5. Duderstadt 2007, 77-106.
M. Hauff, Duderstadt. Alte Bilder erzählen. Die Reihe Archivbilder. Erfurt 1997. Duderstadt. Alte Bilder erzählen. Die Reihe Archivbilder. Erfurt 1997.
Infos zu den Fotos
Übersicht über die Untersuchungsflächen mit Fundamentresten und Auffüllungsschichten (F. Wedekind)
Gesamtfoto im Planum 1 mit der Brandschuttschicht vom Brand 1852 (Befund 56) (F. Wedekind)
Detailfoto der örtlichen Schichtabfolge (M. Sebire)
Gesamtfoto Planum 5 mit Kloakenmauer (Befund 44) und Verfüllschicht (Befund 42) (M. Sebire)
Holzlöffelfragment aus der Kloake (M. Sebire)
Wo
Kirchbergweg, Kirche St. Margareta
Wann
November 2014
Was
Erneuerung des Kirchenfußbodens
Grabungsleitung
S. Streichardt, Frank Wedekind
Historischer Hintergrund
Die frühsten Hinweise zum Kirchenbau der St. Margareta in Rollshausen weisen in das Spätmittelalter: zwei Sandsteine dieser frühen Vorgängerkirche wurden in dem späteren in den Schriftquellen erwähnten Bau von 1639 sekundär verbaut, 1901 wurde auch dieser schließlich abgebrochen. Die beiden spätmittelalterlichen Sandsteine sind heute in der Sakristeimauer unterhalb des Fensters zu finden. Auf ihnen sind Inschriften zu lesen, die den Bau der katholischen Kirche in Rollshausen spätestens für das Jahr 1471 belegt.
Befunde und Funde
51 Befunde, darunter Planierungen, Auffüllungen, Steinschüttungen, Pflaster, Fundamente und menschliche Knochenlagen; die Funde umfassen neben den menschlichen Knochen vorrangig Gefäßkeramik, Sargnägel sowie Mörtel- und Putzfragmente
Datierung
Umgelagertes Fundmaterial sowie ein Befund aus der Römischen Kaiserzeit, Baustrukturen aus dem späten 11. oder frühen 12. Jh., Fundamente, Auffüllungen und Planierungen aus dem späten Mittelalter, der frühen Neuzeit und der Neuzeit
Ergebnisse
Eine neue, noch unbekannte Bauphase konnte erfasst werden. Es handelt sich um eine romanische Hallenkirche mit eingezogenem Rechteckchor aus dem späten 11. oder dem frühen 12. Jh. Anders als die Schriftquellen berichten fand ein erster Neubau nicht im 17. Jh., sondern bereits im ausgehenden Mittelalter statt. Zu den Umgestaltungen nach Schäden im 30-jährigen Krieg gehören lediglich der Rechteckchor und das Altarfundament. Der Turm wurde vermutlich zunächst als Befestigung genutzt und später zu solchem umfunktioniert. Die ungewöhnlich starken Mauern und die runde Form fügen sich nicht in das typische Bild der Dorfkirchen aus dem 12. Jh. ein.
Weiterführende Infos
Literaturauswahl
E. Dittrich, Die katholischen Dorfkirchen des Eichsfeldes in kurmainzischer Zeit (1670-1802). Duderstadt 2001.
W. B. Theele, Chronik zur Kirche und Pfarrei in Rollshausen, Kreis Duderstadt. Hildesheim 1904.
E. Wallbrecht 1959, Rollshausen. Kirchlich notizenhaft gesehen. Würzburg 1959.
Infos zu den Fotos
Übersichtsaufnahme über die Fläche. Foto: M. Sebire
Mittelalterliche Fundamentstruktur der Westwand des vielleicht angesetzten Rechteckchores (Befund 20), südlich angrenzend zahlreiche Fragmente diverser Bestattungen (Befund 43), nördlich ein Mauerfundament der Nordwand der zweiten Kirche (Befund 22, wohl 1639). Foto: S. Streichardt
Sechseckiger Chorabschluss der zweiten Kirche von 1639. Foto: S. Streichardt
Altarfundament der zweiten Kirche von 1639. Foto: S. Streichardt
Pflaster aus unregelmäßig gesetzten, abgerollten Basalten als Pflaster außerhalb der ersten Kirche (vor 1639). Foto: S. Streichardt
Wo
Am Eutschenpfuhl 1 in Seulingen, Landkreis Göttingen
Wann
September und Oktober 2012
Was
Neubau einer Tagespflegeeinrichtung
Grabungsleitung
Frank Wedekind, Sandra Busch-Hellwig
Archäologisches Umfeld
eine frühmittelalterliche Hofstelle ist auf dem Untersuchungsareal in der Vergangenheit bereits erfasst worden, die nachgewiesenen Befunde und Funde reichten vom Neolithikum (v. a. Bandkeramik) bis in die Neuzeit, vorrangig wurden damals eisenzeitliche und frühmittelalterliche Siedlungsreste erfasst
Befunde und Funde
insgesamt 185 Befunde, vorrangig Siedlungsgruben und Pfostenstellungen sowie ein Grubenhaus, unter den Funden dominiert die Gefäßkeramik
Datierung
Ältere Römische Kaiserzeit, Früh- bis Hochmittelalter sowie Spätmittelalter
Ergebnisse
Nachweis einer intensiven Nutzung im frühen Mittelalter; Ergänzung einer bereits in den 90er Jahren erfassten Hofstelle, nachgewiesen wurden u. a. ein Grubenhaus sowie ein kleineres Speichergebäude, die frühmittelalterlichen Befunde deuten auf eine Hofstelle oder vielmehr einen Wirtschaftsbereich eines Hofes hin, für die Römische Kaiserzeit ist nur eine geringe Siedlungstätigkeit nachgewiesen, ebenso für das Hoch- und Spätmittelalter
Weiterführende Infos
Literaturauswahl
S. Streichardt, Seulingen FStNr. 36, Gde. Seulingen, Ldkr. Göttingen, ehem. Reg. Bez. BS, Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte, Beiheft Fundchronik 2012 (2014),
K. Grote, in: Bettina Bommer, Seulingen: aus der Geschichte eines Dorfes im Untereichsfeld, Duderstadt 2004, 15-45.
Infos zu den Fotos
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